Was waren meine Top 10 Momente im ersten Halbjahr?
In wenigen Tagen bin ich bei der Halbzeit meines Auslandsjahres hier in Bolivien. Deshalb möchte ich in diesem Blogartikel ein wenig über meine schönsten Momente im ersten Halbjahr reflektieren und dich dabei teilhaben lassen. Viel Spaß beim Lesen wünsche ich dir und ich hoffe du hattest ebenso schöne Momente im letzten Halbjahr.
Gitarrenkauf
Vor langem wollte ich schon ein zweites Instrument neben
Schlagzeug lernen. Deshalb habe ich im Lockdown begonnen, mir Gitarre
beizubringen. Nachdem ich jedoch danach wieder im Internat war und viele
Veranstaltungen wieder stattfanden, hat mir die Einteilung gefehlt. Also habe
ich immer weniger geübt, bis weniger schließlich zu gar nichts wurde.
Hier bot es sich natürlich an, eine neue Gewohnheit in die
neue Routine zu implementieren. Benni, mit dem ich hier bin (mehr zu ihm in
meinem Interview), wollte ebenfalls Gitarre lernen. Deshalb begannen wir zu fragen,
wie viel eine Gitarre kostet. Und die Wahrheit ist, durchschnittliche Gitarren
sind gar nicht so teuer. Also stand der Plan für den nächsten Ausflug nach
Santa Cruz.
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| Mit meinem Gitarrenberater und Kollegen |
Am Markt fanden wir auch relativ schnell eine Gitarre um 440
Bolivianos (zirka 65 Euro). Also waren wir beide um 30 Euro ärmer, aber hatten
dafür eine Gitarre zum Üben. Ich freute mich so sehr, dass ich endlich anfangen
konnte. Bis jetzt habe ich es regelmäßig (mit Ausnahme meiner Reise) durchgezogen,
aber die Vorfreude beim Kauf war trotzdem am schönsten.
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| Unsere Gitarre |
Eine Erinnerung für die Ewigkeit
Eines der schönsten Ereignisse für Jugendliche ist sicher
deren Schulabschluss. So war es ganz sicher auch im Dezember für unsere Ex-Schülerinnen
und Ex-Schüler ein besonderer Tag, als sie in der Schule mit den Eltern über
einen roten Teppich zur Zeugnisvergabe gehen durften.
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| Das Gruppenfoto für die Einladung |
Für mich war es auch ein besonderer Anlass, denn ich durfte
sie auf diesem Weg fotografisch begleiten. Dabei sind Fotos entstanden, die
sich die Familien mit Sicherheit in einigen Jahren noch anschauen werden und
das freut mich ganz besonders.
Die Milchstraße
In meinem Blogartikel zur Argentinienreise habe ich diesen
ganz besonderen Moment bereits erwähnt. Das Fotografieren der Milchstraße in
Argentinien war einfach atemberaubend, weil durch die große Entfernung zu
Städten und Dörfern die Sicht auf die Sterne sehr viel besser war, als man das
in Europa erleben kann.
| Die Milchstraße in Argentinien |
Das Wetter, der Mond und die Jahreszeit haben leider nicht so ganz mitgespielt. Dennoch sind die Fotos wunderschön geworden. Beim letzten Mal haben mich einige gefragt, warum ich keine Fotos in den Blog gegeben habe. Das lag ganz einfach daran, dass ich meinen Laptop nicht dabeihatte. Aber das Warten hat sich gelohnt und du bekommst jetzt die Fotos zu sehen.
Baden im Fluss Samaipata
Vor unserem Ausflug nach Samaipata wurden uns zwei Dinge
immer wieder empfohlen, der Besuch der Inkafestung dort und das Baden in den
Wasserfällen „Cuevas“. Zweiteres war, was mir mehr zugesagt hat, auch wenn es
anfangs nicht so aussah.
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| Der Wasserfall mit einigen Leuten |
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| Der Blick von unserem Platz aufwärts |
Dort war das Wasser auch ein wenig tiefer und man konnte
sich entspannt abkühlen. Dazu hatten wir gutes Baguette (das findet man hier
selten) mit Butter mitgenommen. Wir blieben einige Zeit an diesem Ort und es
war einfach ein sehr angenehmer Platz. Deshalb ist dieser Moment einer der
Highlights des ganzen Jahres hier.
Baden mit Flamingos
Dieses Highlight kam bereits im letzten Blogartikel kurz
vor. Dort erzählte Verena vom Baden in Thermalquellen mit Flamingos direkt
nebenan. Für mich war das so ein schöner Moment, weil ich anfangs gar nicht
damit gerechnet habe, dass wir an diesem Tag baden gehen können.
| Beim Baden in den Thermalquellen mit meiner Mama |
Normalerweise freue ich mich hier im Tiefland immer über eine Erfrischung, weil es die meiste Zeit richtig heiß ist. Aber an dem Tag war es sehr windig und man musste wirklich eine Jacke anziehen. Also kam es sehr gelegen, dass wir dann in den angenehmen Thermalquellen entspannen und die Aussicht genießen konnten.
Wie ein Cowboy
Jeder hat ein gewisses Bild im Kopf, wenn man an Cowboys denkt. Meistens ist das ein Reiter auf einem Pferd irgendwo in der weiten Steppe Amerikas. Nebenbei laufen die Kühe, für die er verantwortlich ist. So kann man sich auch mein erstes Mal Reiten hier in Bolivien vorstellen. Nur, dass ein Cowboy dieses natürlich viel besser beherrscht.
Wir waren gemeinsam mit einem Freund auf seiner Farm, die einige Kilometer weg von San Ignacio in der Steppe liegt. Das ist wirklich nur ein Haus und sonst endlose Weite. Wie man sich eine Farm in Amerika so vorstellt. Wir bekamen vom Chef der Farm alles vorgezeigt und dann ging es auch schon los. Gefühlt habe ich mich wie im Film, auch wenn eigentlich alles viel unspektakulärer war.
| Leon mit der Steppe im Hintergrund |
We are the champions
Bei uns in der Schule gibt es jedes Jahr ein internes Sportturnier.
Dabei werden die verschiedensten Sportarten gegeneinander im Turniersystem
gegeneinander gespielt. Die Teams bilden dabei die Klassen selbst, das heißt
jede Klasse hat ein Team. Zusätzlich gibt es noch ein Team der Professoren, bei
dem wir mitgespielt haben.
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| Das Gruppenfoto beim ersten Spiel |
Konkret haben wir Volleyball im Mixed-Team gespielt, also
drei Frauen und drei Männer. Nach dem wir in der Gruppenphase bereits das erste
Spiel aufgrund mangelnder Teamarbeit verloren, habe ich mir nicht viele
Erwartungen auf eine gute Platzierung gemacht. Aber durch ein wenig Glück mit
den Gegnern und ein gutes Spiel im Halbfinale gegen die Favoriten des Turniers,
standen wir im Finale.
Dieses fand an einem heißen Samstagnachmittag statt und wir
waren eigentlich anfangs unterbesetzt, weil viele Professoren keine Zeit
hatten. Also mussten wir in letzter Sekunde noch jemanden anrufen. Normal
hatten wir immer Wechsel, dieses Mal spielte ein Team durch. Nach drei
intensiven Sätzen konnten wir den (imaginären) Pokal in die Höhe stemmen und
den Sieg feiern.
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| Das Foto vor dem Finale mit unseren Gegnern |
Bolivien Vibin
Der nächste Moment, ohne dem es viele der Sammlung und auch unzählige außerhalb
nicht geben würde, ist die Gründung unserer ich nenne es einmal
„Interessensgemeinschaft“. Diese hat zwar keinen offiziellen Gemeinschaftszweck,
aber ich würde es als „Das Interesse gemeinsam eine gute Zeit in San Ignacio de
Velasco zu haben“ zusammenfassen.
Aber jetzt einmal Spaß beiseite. Alles begann damit, dass
wir Anfang Oktober zufällig weitere Freiwillige aus Österreich kennenlernten.
Wir verabredeten uns zum Abendessen und lernten danach eine Reisende aus der
Schweiz kennen, die ebenfalls länger in San Ignacio war. Auch sie luden wir zum
Essen ein.
Wir aßen gemeinsam Burger und gingen danach noch zu uns nach
Hause, um ein wenig weiter zu tratschen. Dort kam uns dann die Idee, eine
WhatsApp Gruppe zu erstellen, damit wir immer einfach eine Nachricht schreiben können,
um uns zu treffen. Und so gründete sich am 5. Oktober 2022 die
Interessensgemeinschaft aus sieben Personen.
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| Ein typisches gemeinsames Abendessen |
Es kamen immer wieder Leute dazu, sodass wir mittlerweile 13 Personen sind, die hier sind oder zumindest für längere Zeit hier waren. Und so ist es aktuell so, dass es jeden Tag zumindest eine Zusammenkunft einer kleineren Gruppe gibt.
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| Gemeinsam unterwegs |
Worldchampions
Schon als wir in unseren Ferien in Buenos Aires gelandet
sind, wussten wir, dass es eine besondere Zeit werden könnte. Wir kamen nach
der Einreise in die Flughafenhalle und man hörte schon die Hymne des Landes. Es
war nämlich eine große Public Viewing Wand aufgebaut und alle saßen auf
Gepäckwägen oder am Boden um das Halbfinalspiel gegen Kroatien zu schauen.
Als wir später draußen waren, wurde bei jedem Tor Argentiniens von vielen Autos gehupt und dann war das Spiel zu Ende und die Stadt war nicht mehr wie davor. Viele liefen durch die Straßen mit Trommeln und lautem Gesang. Die meisten Geschäfte hatten geschlossen. Ein Ausnahmezustand durch und durch. Aber das war erst das Halbfinale.
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| Die Feierlichkeiten nach dem Spiel |
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| Argentinien ist Weltmeister |
Rancho Nuevo
Eine Sache, die man hier in Bolivien einmal gemacht haben sollte, ist das Trinken frischer Milch direkt von der Kuh. Das sagen zumindest einige Einheimische. Deshalb wurde auch unsere ganze Gruppe zur Rancho Nuevo eingeladen. Also trafen wir uns eines Samstag morgens am Hauptplatz, um dort hinzufahren. Doch unsere Gastgeber kamen nicht um uns abzuholen. Typisch Bolivianisch.
Nach fast einer Stunde des Wartens fuhren wir dann alle
einzeln mit Mototaxis zur Farm. Milch direkt von der Kuh konnten wir dann
leider nicht mehr trinken, weil sie schon gemolken wurden. Aber es wurde uns
ein hervorragendes Frühstück mit bester Frischmilch zubereitet. Das Ambiente
war noch dazu wunderbar, sodass der Moment unvergesslich bleiben wird.
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| Der Frühstückstisch |














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