Warum sollte man eine Reise nach Bolivien machen?
Dieser Blogartikel handelt von der Reise durch Bolivien mit meiner Familie. Damit du beim Lesen ein besseres Gefühl für das Land bekommst, habe ich mich dazu entschieden, meine Familie im Beitrag sprechen zu lassen. Viele meiner Eindrücke sind ein wenig anders, weil ich das Land schon knapp fünf Monate kenne.
Am Schluss gibt es dann noch eine Reihe meiner Eindrücke. Wenn du Fragen zur Reiseroute oder Anderem hast, schreib mir jederzeit gerne eine Nachricht. Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen.
Verena
Was hat dir am besten gefallen?
Schwer zu sagen, da ich von Tag eins nicht mehr aus dem
Staunen gekommen bin. In Santa Cruz haben mich vor allem die bis zur Decke
überfüllten Markthallen fasziniert, wo man so ziemlich alles finden konnte.
Auch hatte ich aufgrund der Geschäfte und Autos das Gefühl, in einem
amerikanischen 60er, 70er Film zu sein. 
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| Früchteverkauf | 
In Sucre gefielen mir die weissen Gebäude und der riesige
Lebensmittelmarkt mit den schönsten exotischsten Früchten, die ich je gesehen
habe. 
Dann die dreitägige Tour durch den Nationalpark und die
Salzwüste. Die Weite und Schönheit der Natur ist kaum in Worte zu fassen. Wir
haben Lamas, Flamingos, Sträusse und jegliche Vogelarten aus nächster Nähe
gesehen. Am ersten Tag haben wir in einer heissen Quelle gebadet und nur wenige
Meter neben uns waren Flamingos. Es wirkte alles einfach sehr surreal.
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| Die Flamingos | 
Die letzte Stadt war La Paz. Hier gefielen mir besonders die
grossen, bunten Wandmalereien. Allgemein empfand ich La Paz als eine sehr bunte
Stadt, die mich vom Baustil sehr an Europa erinnerte.
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| Wandmalerei in La Paz | 
Was kam dir komisch oder anders vor?
Wo soll ich da beginnen? Dass man das Klopapier nicht ins
Klo, sondern in einen Mistkübel wirft, ist eines. Autofahren in Bolivien ist
eine Sache für sich, weil doppelte Sicherheitslinien und rote Ampeln eigentlich
nur Richtwerte sind. Auch in der Kurve überholen ist voll normal. Als
Fussgänger musst du einfach über die Strasse laufen und ja nicht langsamer
werden, weil sonst halten die Autos nicht. 
Es gibt keine Heizung aber dafür 5 Decken. Ihren Umgang mit
Strom finde ich fragwürdig. Überall in der Stadt hängen Stromkabel und man muss
aufpassen, dass man nicht in eines hineinrennt und auch den Stromkabeln in der
Dusche traue ich nicht ganz. In Santa Cruz ist es der ganze Müll, welcher herumliegt
und die vielen Strassenhunde, die (meistens) sehr ruhig waren.
Welche Vorurteile hattest du, die sich nicht bestätigt
haben?
Überall konnte man lesen, wie kriminell und politisch
unsicher es in Bolivien ist. Das mit der Kriminalität würde ich jetzt nicht so
unterschreiben. Ich habe mich kein einziges mal unwohl oder unsicher gefühlt.
Die Menschen in Bolivien machten auf mich einen sehr freundlichen Eindruck, die
das Leben geniessen und sich von nichts stressen lassen. 
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| Unsere Gruppe bei der Naturparktour | 
Das mit den politischen Unsicherheiten hat sich jedoch
bestätigt. (Einschub: Der Gouverneur vom Department Santa Cruz wurde
festgenommen und deshalb gab es in Santa Cruz einige Proteste. Mehr zu den
Ursachen der politischen Spannung gibt es in diesem Blogartikel.)
Würdest du deinen Freunden diese Reise empfehlen? Warum?
Auf jeden Fall. Bolivien ist ein wunderschönes und vielfältiges
Land. Nicht nur die Landschaft, sondern auch die Leute und ihre vielen
verschiedenen Kulturen sind so faszinierend, dass man gar nicht mehr weg will.
Es empfiehlt sich mit jemandem zu reisen, der das Land und die Sprache kennt,
denn alleine wäre ich zu vielen dieser Orte gar nicht hingekommen.
Elisabeth
Was hat dir am besten gefallen?
Das kann ich gar nicht konkret beantworten. Die gesamte
Reise war atemberaubend, jeder Tag aufregend mit vielen besonderen Eindrücken.
Jede Stadt hat ihr eigenes Flair und die Dreitagestour durch die Salzwüste war
etwas, das ich noch nie zuvor erlebt habe. Müsste ich mich festlegen, dann hat
mir wahrscheinlich La Paz am besten gefallen, die Stadt am Berg mit den Gondeln
und dem unendlichen Ausblick über die Dächer, das Gewusel in den Straßen und
die vielen Verkaufsstandel mit diversen Dingen. 
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| Die Gondeln in La Paz | 
Was kam dir komisch oder anders vor?
Von Anfang an sind mir die hygienischen Bedingungen
aufgefallen. Es gibt WCs, die man nicht betreten möchte, die nicht zu
versperren sind oder kein WC-Papier bzw. keine Spülung haben. In den Duschen
gibt's oft auch kein warmes Wasser, weil der Durchlauferhitzer nicht
angeschlossen ist oder Kabel einfach raushängen.
Außerdem kümmert sich niemand um die Müllentsorgung. Die
Straßen sind schmutzig, Berge von Müll liegen einfach überall herum, Hunde und
arme Menschen zerwühlen die Säcke und verteilen so den Abfall noch zusätzlich.
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| Müllentsorgung in Bolivien | 
Am meisten habe ich mein geliebtes Leitungswasser vermisst.
Aufgrund der Hitze (Santa Cruz ~36°C) und der Höhe in den Anden mussten wir
immer drauf achten, genug Wasser zu trinken. Und das muss man teuer in Flaschen
kaufen. Das Wasser aus der Leitung, so es welches gibt, stinkt nach Chlor und
ist nicht trinkbar.
Nachtbus-Fahren ist eine aufregende Angelegenheit, beginnend bei der Jahrmarktstimmung auf den Busbahnhöfen, den unterschiedlichen Ausführungen der Busse und den abenteuerlichen Fahrkünsten der Busfahrer! Ich war froh, dass ich die Abhänge entlang der Bergstraßen aufgrund der Dunkelheit nicht sehen konnte und bin dankbar, dass wir immer gut am Zielort angekommen sind.
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| Die Nachtbussitze | 
Welche Vorurteile hattest du, die sich nicht bestätigt
haben?
Vorurteil #1
Die lange Anreise ist nicht auszuhalten!
Ich dachte, dass der Langstreckenflug sehr mühsam sein würde.
Dieses Vorurteil hat sich nicht bestätigt. Alle Flüge waren sehr ruhig,
angenehm und kurzweilig. 
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| Das Flugzeug am Flughafen Viru Viru in Santa Cruz | 
Vorurteil #2
Kriminalität und Drogen 
Ich hatte im Vorfeld Bedenken wegen der Kriminalität in
Bolivien bzw. haben mich einige Bekannte gefragt, ob ich denn keine Angst
hätte.
Im Gegenteil: ich hatte in Bolivien keine Sekunde Angst
ausgeraubt oder bedroht zu werden. Die Menschen waren sehr freundlich zu uns.
Vielleicht wurde uns Touristen manchmal mehr verrechnet als den Einheimischen,
aber in Euros umgerechnet haben wir trotzdem sehr günstig gelebt.
Vorurteil #3
Verträglichkeit der Speisen
Aufgrund der mangelnden Hygiene war ich etwas unsicher, ob
ich alle Nahrungsmittel vertragen würde. Diese Sorge hat sich nicht bestätigt.
Alle Speisen schmeckten hervorragend und ich habe alles gut vertragen. Ein
besonderes Highlight war das Mittagessen bei einer Bolivianerin am Markt in
Sucre und das Frühstück im Café Typico in La Paz. 
Würdest du deinen Freunden diese Reise empfehlen? Warum?
Absolut!!!
Bolivien ist ein so beeindruckendes Land mit vielfältigen
Landschaften, Städten und verschiedenen klimatischen Zonen und leider in Europa
nicht wirklich bekannt. Ich bin froh, dass ich durch Jacob die Möglichkeit
hatte, das Land zu bereisen! Ich kann es nur jedem weiterempfehlen - gut ist
natürlich, wenn jemand Spanisch spricht bzw. die Gepflogenheiten kennt.
Danke Jacob, du warst ein hervorragender Reiseleiter!
Außerdem hat mich die Bescheidenheit der Einheimischen
überwältigt. Kinder spielen mit einfachen Spielsachen auf den Straßen, die
Erwachsenen sitzen geduldig bei ihren Verkaufsständen. Es scheint niemand
Stress zu haben. 
Wir Österreicher wissen gar nicht, in welchem materiellen Reichtum wir leben und wie gut es uns geht! Die Reise hat mir wieder vor Augen geführt, dass nichts im Leben selbstverständlich ist, ich zufrieden und dankbar sein kann.
Christina
Was hat dir am besten gefallen?
3-tägige Jeep Tour Salar de Uyuni & La Paz 
Was kam dir komisch oder anders vor?
Einheimischen wirkten Großteils sehr ernst ; Überall Müll ;
Hygiene - WC  
Welche Vorurteile hattest du, die sich nicht bestätigt
haben?
Lange Anreise war viel erträglicher als erwartet;
Kriminalität; Keine Tierchen im Zimmer; Essen war viel besser als erwartet 
Würdest du deinen Freunden diese Reise empfehlen? Warum?
Nicht allen aber manchen schon 😉
Andere Kultur kennenlernen - wunderschöne Städte/Landschaften
Lightpainting in der Salar de Uyuni 
Meine Eindrücke
Zum ersten war ich sehr froh, dass meine Familie nun mit
eigenen Augen gesehen hat, dass man hier in Bolivien eine schöne Zeit
verbringen kann und sich damit einige Vorurteile nicht bestätigt haben. Des
Weiteren fand ich die Zeit entspannt und es haben sich alle wesentlich mehr auf
die Situation eingelassen, als ich mir im Vorfeld gedacht habe. 
Womit es ein bisschen Probleme gab, war die Sache mit dem
Geld. Ich habe immer versucht, den normalen Preis für Dinge zu zahlen, den auch
die Einheimischen zahlen. Hätte demnach im Falle eines „Touripreises“ einfach
wo anders eingekauft. Weil die Unterschiede aber oft nur einige Cent sind, war
es meiner Familie oft lieber, als weiterzusuchen. Für mich macht das natürlich
viel mehr aus, weil ich es gewohnt bin.
| Die Sterne beobachten in der Salar de Uyuni | 










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