Wie war die Reise zur Einsatzstelle?
Die Reise von zuhause zu meiner Einsatzstelle dauerte im Endeffekt über 98 Stunden. Das hört sich erstmal lange an, es war aber aufgrund einiger Zwischenstopps gar nicht mal so lange. Zur Übersicht werde ich die ganze Reise in einzelne Etappen teilen. Wie es zu fast 100 Stunden Anreise kommt, erfährst du in diesem Blogartikel.
![]()  | 
| Letzter Kaffee mit Torte zuhause | 
Let's get started
Der Start meines Auslandsjahres war offiziell am 19. August 2022 um 11:17. Da habe ich das Haus verlassen und wurde von meiner Tante und meinem Onkel zum Hauptbahnhof St. Pölten gebracht. Von dort aus ging es mit dem Zug in Richtung München zum Flughafen.
Eigentlich hätte ich meinen Mitreisenden
Benjamin bereits in St. Pölten treffen sollen. Wir waren auch im selben Zug,
nur eben nicht im gleichen Zugteil. Am Bahnhof St. Pölten war der Aushang, dem
man die Waggon Nummern entnehmen kann, einfach falsch. Und so dauerte es bis
Linz, bis wir uns gemeinsam auf unserem reservierten Platz einfinden konnten.
Railjet nach Salzburg 
In Salzburg mussten wir dann in einen anderen
Zug nach München umsteigen. Dieser war natürlich verspätet. Gott sei Dank haben
wir uns ein paar Stunden vorher noch entschieden in St. Pölten den Zug eine
Stunde früher zu nehmen (hauptsächlich weil an der deutschen Grenze
Grenzkontrollen angekündigt waren). Also hatten wir für den Flug keinen großen
Stress.
![]()  | 
| Mit Benjamin und Leonie | 
Darf ich das Handgepäck mitnehmen?
Dort angekommen mussten wir erstmal quer durch
den Flughafen laufen, um dann bei unserem Terminal Robin, den Dritten im Bunde
zu treffen. Er stand schon am Check-in Schalter an und so konnten wir, dank
der netten Leute hinter uns, zu ihm nach vorne in die Schlange. 
Am Schalter wurden wir nach einem Einreisedokument für Bolivien gefragt. Wir haben uns alle gedacht "Was haben wir jetzt wieder vergessen?". Es hat sich herausgestellt, dass wir das Dokument erst im zweiten Flugzeug erhalten. Weiters mussten wir den Grünen Pass vorzeigen.
![]()  | 
| Mein Koffer auf der Waage | 
Als nächstes wurden wir gefragt, ob wir das
Handgepäck freiwillig einchecken wollen, weil bis Madrid alle im kleinen
Flugzeug mit Trolly kämen. Wir haben das verneint (bei mir waren, wie schon im
letzten Artikel erwähnt, die Kamera und alle Dokumente drinnen). Mürrisch wurde uns dann gesagt, dass es am Gate
keine Diskussionen gäbe und das Gepäck weg sei. 
Wir machten es uns also nach der Security
Kontrolle zur Challenge, als erstes beim Boarding zu sein. Nach einem
kurzen Snack ging es zum Gate, und wir waren wirklich die ersten beim Boarding.
Doch wer stand am Schalter? Der mürrische Mann vom Check-in. Long Story short,
wir mussten als erste Reisende im Flugzeug das Gepäck zum Glück nicht abgeben. 
Zum ersten Mal in Spanien
![]()  | 
| Schweizer Schokolade | 
![]()  | 
| Sonnenuntergang über Spanien | 
In Madrid hatten wir nur 1 Stunde und 20 Minuten bis zum Start des nächsten Fluges, inklusive Terminal-Wechsel. Nachdem wir mit dem Bus beim Gate angekommen waren, sind wir über den halben Flughafen gesprintet, durch den Security durch. Dann sind wir gestanden. Zirka 30 Minuten. Bei der Pass-Kontrolle. Es ging sich aber alles aus und wir kamen rechtzeitig zum Gate. Ein paar spanische Beleidigungen konnten wir uns anhören, weil wir aus versehen weiter vorne in der Schlange waren.
![]()  | 
| Schlafen im Flugzeug | 
Über den Atlantik
![]()  | 
| Das Essen im Flugzeug | 
Nach dem Essen haben wir die Zettel für die
Einreise nach Bolivien bekommen. Einen mit schlechter englischer Übersetzung,
den anderen nur auf Spanisch. Toll. Wie sollen wir das verstehen? Man hätte sich
ja denken können, dass Spanisch für die Einreise wichtig ist. Spoiler: der eine
Zettel war bei der Einreise irrelevant.
Wir haben uns dann noch Wein zum Anstoßen auf
unsere Reise bestellt. Dann habe ich versucht zu schlafen. Mit Ohrenstöpsel und
meinem Nackenkissen war ich perfekt ausgerüstet. Im Endeffekt habe ich 6h
geschlafen. Auch wenn ich zwischendurch wegen teils heftiger Turbulenzen
aufgewacht bin, hat das Schlafen im Sitzen gut funktioniert.
Wein im Flugzeug 
Einreise in Bolivien
Um 4:25 nach bolivianischer Zeit sind wir dann
in Santa Cruz (wichtigste Stadt im Tiefland Boliviens) angekommen. Dort stand
die Einreise an. Wir mussten unser Covid-Zertifikat vorweisen. Dann fragte uns
ein womöglich Beamter irgendetwas auf Spanisch. Wir zeigten ihm die Rückflüge
und alles, was wir an Dokumenten hatten. Er wollte dann ein Hotel von uns und
sagte wir müssen eines buchen. Dies wurde uns davor nicht gesagt. Wir konnten
dann durchgehen, wahrscheinlich wollte er nur ausnutzen, dass wir nicht von
hier waren. 
Danach wurden wir gefragt was wir in Bolivien
machen wollen. Da wir unser Visum erst dort erhalten, weil es in Österreich
viel zu kompliziert ist, mussten wir ihm erklären, dass wir nur einen Freund
besuchen. Stimmt eigentlich auch, wir besuchen Leon, er ist schon ein halbes Jahr
in Bolivien an der Schule als Freiwilliger. 
Danach haben wir im Chaos des bolivianischen Flughafens unsere Koffer gesucht und gefunden. Meine wurden zum Glück nicht vom Zoll aufgemacht. Die Koffer mussten wir dann noch beim Zoll durchleuchten lassen. Am Ausgang trafen wir auf Leon und wir machten uns mit dem Taxi auf den in die Unterkunft in Santa Cruz.
![]()  | 
| Unser Flugzeug | 
Santa Cruz
Warum hatten wir jetzt eine Unterkunft in Santa Cruz? Wir mussten wie bereits gesagt unser Visum beantragen. Nur kamen wir am Samstag dort an. Bis Montag war also keine Chance für jegliche Dinge im Zusammenhang mit Behörden. Also hatten wir praktisch zwei freie Tage in Santa Cruz (deshalb auch die lange Reisezeit).Wir besichtigten also nach einer kurzen Rast
die Stadt und gingen in einem Café frühstücken. Es gab Empanadas (frittierte Teigtaschen,
typisch für Südamerika) und dazu ein Refresco (frisch gepresster Saft – in unserem
Fall Mango). Danach ging es zum Hauptplatz, am Weg kopierten wir unsere Pässe für
das Visum.
![]()  | 
| Frühstück | 
![]()  | 
| erstes Abendessen zu viert | 
Am Nachmittag waren wir noch am Markt und
haben ein paar Dinge besorgt. Am Abend gingen wir dann noch essen. Sonntags sind wir dann
zur Ventura Mall gegangen (das ist eine große Mall, sehr amerikanisch, vor
allem für die wohlhabenderen Leute in Bolivien). Der Kontrast zum Markt am
Vortag war immens. Nach einer Runde Bowling ging es mit einem Taxi zurück zur Unterkunft
(Abdeckungen für Kabel gab es in dem Taxi nicht, dafür eine fette Bass Box im
Kofferraum).  
![]()  | 
| Ventura Mall | 
Visum
![]()  | 
| Das Geld fürs Visum | 
Als erstes ging es zur Gesundheitsuntersuchung,
hier mussten wir Blut abnehmen und wir hatten auch ein kurzes Gespräch mit dem
Doktor. Weil wir Geld haben (im Vergleich zu den Einheimischen haben fast alle
Europäer mehr Geld) und die Dame dabeihatten, kamen wir als erstes dran. Wie
viele wissen, gibt es für mich nichts schlimmeres als Nadeln. Es kam, wie es
kommen musste, mir wurde schwarz vor den Augen und ich hatte einen
Kreislaufkollaps, nach ein paar Minuten war dann wieder alles in Ordnung. Übrigens
die Nadeln waren Gott sei Dank frisch, sonst hätte ich meine eigene hingegeben.
Blutabnehmen 
Danach waren wir bei einer Stelle, wo wir eine
Unterschrift abgeben mussten. Soweit ich das verstanden habe, ging es um die Beglaubigung
unseres Arbeitsplatzes. Leon hat uns Gott sei Dank alles Wichtige übersetzt. Für
einfache Gespräche war mein Spanisch aber schon genug. Bewegt haben wir uns
übrigens mit dem Taxi – zu sechst – die Dame und der Fahrer saßen vorne. Drei
von uns saßen hinten, der Vierte lag auf den anderen. In Bolivien ist das
normal. 
![]()  | 
| Taxifahrten zu sechst | 
Am Ende waren wir noch bei einem Notar für
eine Unterschrift. Dann waren wir typisch bolivianisch Mittagessen. Der Koch
war sehr interessiert, warum wir aus Österreich gerade zu ihm zum Essen
gekommen sind. Aber das Essen war sehr fein, generell haben wir in Santa Cruz
kein einziges Mal schlecht gegessen. 
Die Fahrt zur Einsatzstelle
Um schlussendlich zur Einsatzstelle zu kommen,
hatten wir noch neun Stunden Busfahrt vor uns. Wir machten uns also zu Fuß auf
den Weg zum Busterminal, um unseren Platz zu reservieren. Du kannst dir das
Terminal in Santa Cruz wie einen riesigen Markt vorstellen. Viele Busunternehmen
bieten Reisen in alle Richtungen an. Um Werbung zu machen, schreien sie ganz laut
die Namen der Orte. Dazu kommen noch viele Reisende, die den richtigen Bus
suchen. Chaos pur. Aber durch die Erfahrung von Leon waren unsere Plätze
schnell reserviert.
Es ging danach zurück zur Unterkunft. Am Abend machten
wir uns dann auf den Weg zum Busterminal, die Busse fahren alle in der Nacht.
Wir waren davor noch Abendessen. Dann ging es zum Bus, die Koffer wurden vom
Personal verladen. Der Bus fuhr um 21:30 weg.
Die Busse sind zweistöckig, wir waren oben. Pro
Reihe sind drei Sitze vorhanden, wobei Sitze fast etwas untertrieben ist. Man kann
sie fast ganz umlegen und vorne kann man eine Schräge für die Füße ausklappen. Einer
der wenigen negativen Punkte ist die Klimaanlage, diese ist nämlich immer voll
eingeschalten. Also habe ich mich mit Jacke und Decke schlafen gelegt.
![]()  | 
| Die Sitze im Bus | 
![]()  | 
| Sonnenaufgang in San Ignacio | 
















Kommentare
Kommentar veröffentlichen