Welche Vorbereitungen muss man für ein Auslandsjahr treffen?

Sprichst du eigentlich Spanisch?

Eine der Fragen, die ich aktuell am öftesten gestellt bekomme, ist: Sprichst du eigentliche die Landessprache? In Bolivien sprechen die meisten Menschen Spanisch, um genauer zu sein eine südamerikanische Version dieser Sprache. Mein Niveau in Spanisch ist aktuell A2 (die Definition von A2 findest du hier). Wie viel ich dort aber dann wirklich verstehe, kann ich schwer abschätzen. Hier im Blog werde ich über meine Fortschritte immer wieder berichten. 

Spanisch habe ich in der Schule gelernt. Wir konnten die Sprache ab der dritten Klasse als Wahlpflichtfach wählen. Am Anfang habe ich mir mit den Grundkenntnissen echt schwer getan. Vokabeln lerne ich am leichtesten durch anwenden und zuhören (zumindest war das bei Englisch immer so), weil ich aber gar nichts konnte, war auch das Zuhören am Anfang schwer. 

Im Laufe der Zeit wurde es aber leichter und die Spanischstunden waren die besten der ganzen Woche. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass wir eine sehr gute Lehrerin in diesem Fach hatten. Durch Spiele, Musik und Filme haben wir die jeweilige Grammatik und die Vokabel gelernt. Das hat mir am meisten geholfen. 

Gestalten einer Tasse zum Vokabellernen

Damit ich den Nachweis der Sprache auf A2, der für das Projekt vorgeschrieben ist, bringen konnte, musste ich in Spanisch die mündliche Reifeprüfung (Matura) absolvieren. Bei der Prüfung am 10. Juni 2022 zog ich das Thema "Familia y amigos" (Familie und Freunde) und somit war die Prüfung nicht schwer. Bei der anschließenden Maturfeier bekam ich einen Schlüsselanhänger von meiner Lehrerin geschenkt (alle aus der Gruppe bekamen einen passenden), der mich fortan überall hin begleitet.

Nach der Zeugnisvergabe bei der Maturafeier mit meinen Eltern

Impfungen und Gesundheit

Einige Impfungen habe ich schon beim Vorbereitungsseminar erhalten (in diesem Artikel gehe ich darauf ein). Zur Sicherheit entschied ich mich zusätzlich für die Impfungen gegen Tollwut und Cholera. Die Impfstoffe habe ich vom Reisearzt der Internationalen Freiwilligeneinsätze mit nach Hause bekommen und im Kühlschrank gelagert. 

Der Impfstoff gegen Tollwut

Die aktuell beste Impfstrategie gegen Tollwut beinhaltet drei Impfungen (Tage 1,7 und 21) und zwei weitere Impfungen nach einem Jahr um den Schutz langfristig zu erhalten. Diese drei Impfungen habe ich im letzten Monat bei meinem Hausarzt absolviert. Nebenwirkungen hatte ich kaum.

Impfung gegen Tollwut

Die Schluckimpfung gegen Cholera (Durchfallerkrankung) habe ich ebenfalls im letzten Monat eingenommen. Dafür musste ich zuerst das Pufferpulver in ein Glas Wasser geben, um die Pufferlösung zu erstellen (ein Puffer hält eine gewisse Lösung stabiler gegen Änderungen des pH-Werts - hier wird dies wahrscheinlich gebraucht, weil das Medikament bei einem bestimmten pH-Wert am besten funktioniert). Dann wurde die Impfdosis eingerührt. 

Das Pufferpulver und die Impfdose

Danach konnte ich die Flüssigkeit trinken. Sie roch und schmeckte ein wenig nach Himbeere und sonst eher neutral. Wichtig war auch, dass eine Stunde vor und nach dem Einnehmen nichts getrunken oder gegessen wird. Die Impfung besteht aus zwei Dosen und ich nahm sie im Abstand von einer Woche ein.

Das Glas mit der Schluckimpfung

Wusstest du, dass die häufigste Reiseerkrankung Durchfall ist? Mir wurde das auch erst am Vorbereitungsseminar klar. Die Cholera Schluckimpfung hat laut unserem Reisearzt auch eine positiven Effekt auf weitere Durchfallerreger, was für mich ein Grund mehr war, die Impfung einzunehmen. Nebenwirkungen hatte ich nicht.


Wie kommen wir eigentlich nach Bolivien?

Du hast richtig gelesen: Wir. Bis jetzt habe ich nur nebenbei erwähnt, dass wir zu dritt gemeinsam reisen. Robin und Benjamin werden das ganze Jahr den Einsatz mit mir absolvieren. Robin habe ich bereits am Vorbereitungsseminar kennengelernt, mit Benjamin habe ich einen Nachmittag in Wien zum Kennenlernen verbracht. 

Wir werden vom Flughafen München fliegen und weil wir aus den unterschiedlichsten Regionen Österreichs kommen, auch anders zum Flughafen reisen. Ich fahre mit dem Zug nach München und treffe in St. Pölten auf Benjamin. Robin werden wir erst am Flughafen selbst treffen, er kommt mit einem anderen Zug. 

Von München aus fliegen wir am Abend nach Madrid, um dort in das Langstreckenflugzeug nach Santa Cruz de la Sierra (wichtigste Stadt im Tiefland Boliviens) umzusteigen. Wir fliegen in der Nacht und die Ankunftszeit wird aufgrund der Zeitverschiebung ca. 4:30 sein. Die Flugzeit des zweiten Flugs beträgt ca. 11 Stunden. 

Die Buchung des Flugs erfolgte über ein Reisebüro. Die Kosten hierfür werden von der Organisation rückerstattet. Wir haben ein Ticket mit 2 Gepäckstücken, was mir das Packen um einiges erleichtern wird. Mit einem wäre ich sicher auch ausgekommen. Was ich genau mitnehme, werde ich in einem späteren Blogartikel berichten. 


Zahnspange

Seit Dezember 2020 hatte ich eine feste Zahnspange. Für mich war es wichtig, diese bis zur Abreise wegzubekommen, weil ich sonst bei Problemen dort schwieriger reagieren kann. Deshalb habe ich die Regulierungen für das Unterkiefer immer so gut es ging verwendet um die Behandlung zu beschleunigen. 

Das letzte Bild mit Zahnspange

Letzte Woche wurde mir dann die fixe Zahnspange entfernt. Jetzt habe ich hinter den Schneidezähnen einen Draht zur Fixierung. In der Nacht nehme ich eine durchsichtige Plastikspange, um die Zähne zu stabilisieren, damit sich nicht wieder etwas verschiebt.

Die Zahnspange ist weg

Abschiedsfest

Damit ich mich von allen Freundinnen und Freunden ordentlich verabschieden kann, haben meine Familie und ich ein Abschiedsfest organisiert. Ich freue mich alle nochmal wieder zu sehen. Gespannt bin ich auch, wie sich die Wege der Anderen in diesem Jahr entwickeln. Viele stehen so wie ich vor einem neuen Lebensabschnitt.


Wie bezahlt man im Ausland am besten?

Die Europäische Union hat uns in der Hinsicht viele Vorteile beschert und es ist für Personen in meinem Alter selbstverständlich, dass man in vielen anderen Ländern mit Euro bezahlen kann oder bei einer normalen Kartenzahlung keine Spesen verrechnet werden. Kommt man über die Grenzen der EU hinaus, wird das ganze etwas schwieriger. 

20 Bolivianos

In Bolivien ist die Landeswährung Bolivianos. Die kleinen und die mittleren Geschäfte werden in dieser Währung abgewickelt. Will man aber eine größere Zahlung tätigen, funktioniert dies oft leichter in US Dollar. Die meisten Zahlungen werden Bar durchgeführt. 

Zehn Dollar

Um dort Geld abheben zu können, habe ich zwei verschiedene Karten bestellt. Bei der DKB (Deutsche Kreditbank) habe ich ein Girokonto erstellt. Weiters habe ich bei der Onlinebank Revolut ein Konto eröffnet.

Bei der DKB bekommt man mit der Eröffnung des gratis Girokontos eine Debitkarte gratis dazu. Diese ist für sechs Monate im "Aktivstatus" (man kann weltweit ohne Gebühren bezahlen). Nach der Zeit muss ein monatlicher Kontoeingang von 700€ erfolgen, um den Aktivstatus zu behalten. Die Eröffnung erfolgte online, die Unterlagen werden danach per Post versandt.

Bei Revolut kann man innerhalb von Minuten ein eigenes Konto eröffnen, man bekommt ebenso eine gratis Debit Karte (man muss jedoch für den Versand bezahlen). Im Ausland kann man in vielen Währungen bis 200€ gratis abheben. Es gibt jedoch auch immer wieder Kritik an Revolut über willkürliche Kontoschließungen und Leute die nicht auf ihr Geld zugreifen können. Deshalb wird Revolut für mich eine Zusatzlösung bleiben.


Hast du noch Fragen oder Tipps?

Wenn du zu meinen Vorbereitungen noch Fragen hast oder Tipps für mich hast, an welche Dinge ich vielleicht nicht gedacht habe, dann schreib mir gerne eine Nachricht. Am einfachsten über das Kontaktfeld oder via Instagram DM. Du kannst den Blog außerdem abonnieren, um keine Updates von mir zu verpassen.






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